Puffin

Schottland 2009

Puffin

Tag 5

Obwohl wir uns in einem Hotel befanden, gab es kein Frühstücksbuffet, sondern eine Frühstückskarte. Die war aber recht umfangreich und bot so ziemlich alle denkbaren Varationen schottischen Frühstücks. :) Und es war auch alles sehr lecker. Obwohl für den Tag starker Regen angesagt war, hatten wir am Abend zuvor zwei Plätze auf einer Bootstour reserviert. Wir machten uns also bald nach dem Frühstück auf den Weg nach Ulva Ferry. Für den Hinweg wählten wir die Route über Salen, quer durch die Inselmitte und zum Teil (hoch) am Meer entlang. Wir waren sehr früh da und als wir gerade den Motor abgestellt hatten begann es auch schon zu regnen. Na super. :(

Ozean

Das Boot kam mit leichter Verspätung am Steg an, das Einladen der Passagiere ging aber recht flott. Da saßen wir nun zusammengekauert im leichten Regen auf dem kleinen Boot. Der kalte Fahrtwind machte es auch nicht gemütlicher. Aber wir waren ja selbst schuld, wir wollten ja unbedingt. ;) Und die grünen Hügel von Mull entschädigten ein wenig für das schlechte Wetter. Erstes Ziel unserer Reise war die kleine Insel Staffa. Die Insel sah vom Meer aus ziemlich seltsam aus, bestand sie doch im wesentlichen aus sechseckigen Basaltsäulen, die hoch aufragten. Ebenfalls gut zu sehen und sehr markant war die große Höhle auf einer Seite der Insel: Fingal's Cave. Zur Höhle hin führte ein Pfad, der vom Meer aus ziemlich schmal und ziemlich nah am Wasser wirkte.

Staffa

Als wir an dem kleinen Steg angelegt hatten, stellten wir fest, dass der Weg ziemlich breit war. Außerdem bildeten die Basaltsäulen natürliche Treppenstufen, was den Weg sehr angenehm und einfach zu laufen machte. Wir spazierten also doch das kurze Stück am Meer entlang und wagten einen Blick in Fingal's Cave. Die Säulen bildeten eine Art natürliche Kathedrale, das sah aus der Nähe wirklich sehr beeindruckend aus.

Staffa

Da wir noch ein wenig Zeit hatten, begaben wir uns auch noch auf das Obere der Insel. Um dorthin zu gelangen mussten wir vom Bootssteg aus eine Metalltreppe erklimmen. Von oben sah die Insel eigentlich schon fast wieder normal aus. Eine schöne, grüne Wiese, leicht hügelig, nur eben zu den Seiten hin steil abfallend. ;) Wir liefen ein Stück quer über die Insel und ließen uns dann im Gras nieder. Der Regen hatte freundlicherweise aufgehört, kurz bevor wir auf Staffa an Land gingen und eigentlich war es recht angenehm dort. Außerdem war die Aussicht schön. Eine Insel am Horizont hatte es uns aufgrund ihrer seltsamen Form besonders angetan und wir haben sie "Gottes Hut" getauft. :D

Staffa

Nach einem kleinen Snack ging es weiter zur nächsten Inselgruppe, genauer zu den Treshnish Isles. Dort mussten wir erst einmal unseren Steg einfangen. Der schwamm nämlich mitten im Wasser herum. Die Inseln verfügten über keine fest installierten Stege, aber dafür über eine sehr flache und steinige Küste. Der frei schwimmende Steg wurde also einfach bei Bedarf vom Boot eingesammelt und bis zur Insel geschleppt. Dort konnten wir dann gemütlich über den Steg auf die Steine rüber klettern. Anschließend legte das Boot wieder ab und wartete mitsamt dem Steg ein Stück abseits der Insel auf uns. Der Weg über das steinige Ufer war eine kleine Herausforderung, die Steine waren zum Teil recht groß und sehr unregelmäßig. Außerdem lagen an einigen Stellen breite Streifen schleimiger Algen, die das Klettern nicht unbedingt einfacher machten. Da musste man schon ein wenig aufpassen, dass man sich nicht den Fuß verstauchte. Der weitere Weg über die Insel war aber zum Glück sehr einfach. Die grünen Wiesen waren sehr angenehm zu laufen und der Weg hinauf zu den Klippen war mit einem großen, weißen Pfeil markiert, den man gar nicht übersehen konnte.

Puffins

Auf den Klippen lag das eigentliche Ziel unserer kleinen Bootstour, dort sollten Puffins (Papageientaucher) nisten. Und als wir den kleinen Kletterpfad bewältigt hatten, sahen wir sie! Erster Eindruck: "Ui, sind die klein!" :) Zweiter Eindruck: "Mein Gott, sind das viele!" :D

Puffins

Es war wirklich unglaublich, dort oben auf den Klippen tummelten sich hunderte, wenn nicht gar tausende der kleinen Vögel. Bisher kannten wir sie ja nur von Fotos und irgendwie hatten wir sie größer erwartet. Irgendwie so im Format eines Pinguins. Von der reinen Körpergröße könnte man sie aber wohl eher mit unseren heimischen Tauben vergleichen. Aber dabei sind sie viel, viel niedlicher! :)

Puffins

Die nächsten zwei Stunden haben wir damit verbracht die Tiere zu beobachten und zu fotografieren. Man konnte problemlos bis auf zwei Meter an sie heran gehen. Ging man näher, flogen sie weg, kamen aber wenige Minuten später zurück. Im Flug wirkten sie immer ein bisschen unbeholfen, zumindest in der Start- und Landephase. Dabei machten ihre Flügel ein seltsames Geräusch, das ein wenig an einen Hubschrauber erinnerte. :D Meist wuselten sie aber auf dem Boden herum, den leuchtend orangen Schnabel leicht nach vorne gereckt. Teilweise sah man auch nur Erdklumpen durch die Luft fliegen, die Vögel buddelten mit einer Energie im Boden herum, da wäre mancher Hund neidisch geworden. :P Die knurrenden Geräusche die sie von sich geben klingen irgendwie sehr wehleidig, wir haben uns zeitweise gefragt, wer da gerade verstirbt. Aber das ist scheinbar normal bei diesen Tieren. :D

Puffins

Wir hatten auf jeden Fall eine sehr, sehr schöne, unvergessliche Zeit auf dieser Insel. Ich glaube allein die Bilder sprechen für sich. Im Werbeprospekt zur Bootstour war die Rede von "Puffin Therapy" und nachher war uns auch klar warum. Wirklich jeder, der bei dieser Tour dabei war kehrte nachher mit einem breiten Lächeln im Gesicht zum Boot zurück. Allein für die zwei Stunden mit diesen seltsamen, schönen, lustige, freundlichen Vögeln hatte sich der ganze Urlaub und die weite Anreise gelohnt!


Puffins

Auf dem Rückweg nach Ulva Ferry sahen wir noch ein paar Seehunde und hin und wieder sogar die Sonne. :D Für den "Heimweg" nach Tobermorey wählten wir diesmal die nördliche Route, wir hatten es ja nicht eilig. Der Weg durch die grünen Hügel war zum Teil sehr schön. Die Straße natürlich überall nur Single Track. An einer Stelle kam uns ein ziemlich großes Hochlandrind entgegen. Das Tier spazierte direkt am Straßenrand entlang und die großen, langen Hörner haben mich so beeindruckt, dass ich mich nicht getraut habe anzuhalten. Uff, mit dem möchte man sich nicht gern anlegen, so flauschig er auch war. :D

Mull

Den sehr schönen Tag haben wir dann mit einem Abendessen in unserer Hotelbar abgerundet. Dafür, dass eigentlich starker Regen angekündigt war, hatten wir echt Glück gehabt. Bis auf einen leichten Regen beim Warten auf dem Parkplatz und auf dem Weg nach Staffa war es trocken geblieben und wir hatten auch ein paar kleine Sonnenlöcher. Und natürlich Puffins! :) Ganz, ganz viele Puffins! :D


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