Puffin

Schottland 2009

Puffin

Tag 4

Der Tag begann erneut mit einem leckeren Frühstück und dann mussten wir uns auch schon wieder von Fort William verabschieden. Wir hatten eine kleine Autoreise und eine Fährüberfahrt vor uns. Erstes Ziel des Tages war der Hafen von Oban. Um dieses Ziel zu erreichen hatten wir zwei Möglichkeiten. Zum einen, zurück durch das Glencoe und dann durchs Inland, oder aber am Loch Leven abbiegen und immer an der Küste entlang. Da das Glencoe zwar sehr schön ist, wir die Küste aber noch gar nicht kannten, entschieden wir uns für den Weg am Meer entlang.

Festland

Was das Wetter anging hatten wir diesmal Glück, zwischen den Wolken zeigten sich einige Lücken mit blauem Himmel, zum Teil hatten wir sogar richtig viel Sonne. Der Weg an der Küste entlang war sehr schön, wir kamen sogar an einer Burg vorbei, die aber so plötzlich hinter einer Kurve auftauchte und auch einen recht kleinen Parkplatz hatte, dass wir uns entschieden nicht zu halten, sondern lieber unseren Weg fortzusetzen.

Oban selbst war überraschend groß und eigentlich recht nett. Der Weg zum Hafen war zum Glück gut ausgeschildert und führte uns einmal quer durch die Innenstadt. Wir reihten uns erst einmal in die Schlange der wartenden Autos ein. Naja, viele waren es noch nicht. Wir begaben uns noch zum Terminal und tauschten unsere Fährgutscheine gegen einen Satz Fahrkarten ein. Danach begann das Warten, die Fähre war nämlich noch nicht in Sicht. War bei dem schönen Wetter aber auch nicht so schlimm.

Schließlich bog die Fähre um eine Inselecke und steuerte auf den Hafen zu. Das Schiff war überraschend groß, deutlich größer als alle anderen innerschottischen Fähren, die wir bisher gesehen hatten. Okay, die von Ullapool könnte ähnlich groß gewesen sein. Das Ent- und Beladen ging halbwegs flott und bald konnten wir unser Auto verlassen und es uns auf dem großen und sonnigen Oberdeck gemütlich machen. :)

Fähre

Zu sehen gab es einiges. Zunächst einmal natürlich die "Skyline" :P von Oban. Auch vom Wasser aus sah die Stadt sehr nett aus. Viele etwas älter wirkende Häuser mit einem ganz eigenen Charme. Und über allem thronte ein Bauwerk, das ein wenig wie das Colloseum aussah. Keine Ahnung was das war. Die Römer haben es doch damals garnicht bis Schottland geschafft? :D Sah aber nett aus. Ein Stück von Oban entfernt erhob sich auf einem Felsen eine von Pflanzen überwachsene Burgruine.

Oban

Langsam schipperten wir aufs Meer hinaus, vorbei an den grünen Hügeln Schottlands. Am Horizont waren noch die Berge der Highlands zu sehen. Der Blick reichte vermutlich noch zurück bis zum Ben Nevis.

Land

Auf einer Landzunge stand ein schicker, weißer Leuchtturm. Oder war es eine kleine Insel? Ich weiß es nicht mehr. Fügte sich jedenfalls sehr schön in die Landschaft ein.

Leuchtturm

Etwas weiter draußen waren ein paar Segelboote unterwegs und kreuzten unsere Pfade.

Atlantik

Bald näherten wir uns der Insel Mull und als erstes fiel uns eine hübsche, kleine Burg auf, die auf einem Felsen direkt am Meer stand und den Hafen zu bewachen schien.

Duart Castle

Der Hafen und das dazu gehörige Städtchen Craignure waren eher unspektakulär. Der Hafen war geradezu winzig und bot nicht viel mehr als eine Anlegestelle für unsere Fähre. Das sollte aber eigentlich auch reichen. Von Craignure war nicht so viel zu sehen, ein paar einzelne Häuschen, mehr nicht. Recht gemütlich wirkte es aber schon. Das Entladen der Fähre ging wieder flott vonstatten und wir wandten uns erst einmal Richtung Süden. Dort gab es gleich zwei Burgen die wir uns ansehen wollten. Die erste war Torosay Castle. Der Weg war leicht zu finden, der Parkplatz angemessen groß.

Um auf das Gelände der Burg zu gelangen musste man zunächst einen kleinen, gemütlichen Souvenierladen durchqueren und dort natürlich auch Eintrittskarten erwerben. Nachdem wir das getan hatten sind wir erst einmal ins Innere der Burg gegangen und haben uns die schön gestalteten Räume angesehen. Das ganze war eigentlich mehr ein großes Herrenhaus als eine Festung. Sehr gemütlich, eine riesige Bibliothek, überall Gemälde und andere Ausstellungsstücke. Ein Rundgang lohnt sich durchaus.

Brunnen

Danach ging es hinaus in den Garten. Ach, was sag ich, "Garten" ist dezent untertrieben. Es handelte sich um einen ziemlich großen Park mit verschiedenen Themenecken. Seitlich der Burg befanden sich terrassenförmig angelegte Wiesen. Hinter der Burg gab es eine große Sonnenterrasse mit Tischen und Bänken. Die ignorierten wir aber fürs erste. Stattdessen stiegen wir die Treppe hinab in den eigentlichen Park. Es ging vorbei an einem großen und sehr verzweigten Baum und einem riesigen Rhododendronbusch. Dahinter befand sich der japanische Teil des Gartens mit einem schönen, kleinen Teich, komplett mit einer kleinen roten Brücke. Und natürlich eine schönen Aussicht aufs Meer. ;)

Torosay Castle

Weiter ging es in den hinteren Teil des Parks mit einem kleinen, schnurgeraden Bach.

TorosayCastle01

Der Blick zurück zum Torosay Castle war recht beeindruckend. Ja, da könnte man bestimmt gut wohnen. :D

Torosay Castle

Weiter ging es über verschlungene Pfade an einem etwas größeren Teich vorbei wieder zurück zur Burg. Unterhalb der Sonnenterrasse gab es einen breiten Weg, der auf beiden Seiten von vielen verschiedenen Statuen gesäumt wurde. Alle sehr schön gearbeitet und hübsch anzusehen. Ebenfalls nett, ein Blumenbeet in der Form und den Farben der schottischen Flagge. Alles in allem war es ein sehr angenehmer Spaziergang durch den Park.

Statuen

Jetzt hatten wir uns dann aber doch eine kleine Stärkung verdient. Wir begaben uns wieder hinauf in die Burg, holten uns im Café zwei Stückchen Kuchen und machten es uns auf der Sonnenterrasse bequem. Der Kuchen war sehr lecker, aber zunächst kamen wir kaum zum Essen, denn um uns herum wuselten ein paar Spatzen und warfen sich in Pose. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also zückten wir unsere Kameras und schossen ein paar Bilder von den kleinen Tierchen.

Vögel)

Nach dem wir unseren Kuchen verzehrt hatten machten wir uns auf den Weg zur zweiten Burg. Beim ersten Versuch sind wir glatt an der richtigen Abzweigung vorbeigefahren. :D Da stand zwar ein Schild, aber der Weg sah mehr nach einem kleinen Wirtschaftspfad für Landfahrzeuge aus. Aber da es sonst keine Abzweigungen in der näheren Umgebung gab, wendeten wir und versuchten es doch mit dem schmalen Pfad. Die Single Track Road führte uns tatsächlich zum Duart Castle, das wir ja schon von der Fähre aus gesehen hatten. Der Parkplatz war auch hier wieder angemessen groß. Leider wurde das Wetter langsam wieder etwas schlechter. Es fielen ein paar Regentropfen und der kräftige Wind wehte eiskalt über den Felsen direkt am Meer auf dem die Burg erbaut war.

Duart Castle

Auch hier mussten wir wieder einen kleinen Eintritt bezahlen. Dafür bekamen wir diesmal eine echte Festung geboten. Der Burghof war klein und eng. Die Einrichtung der Burg eher mittelalterlich. Die große, lange Speisetafel in einem der mittleren Räume ist mir noch am besten in Erinnerung geblieben. Und der Ausblick von den Burgzinnen war fantastisch. Wäre da nicht dieser eisige Wind gewesen, der uns recht bald wieder ins Innere der Burg getrieben hat. Ein anschließender Besuch des örtlichen Souvenierladens ließ sich natürlich auch nicht vermeiden. ;) Wir sind aber standhaft geblieben und haben unsere Pfunde behalten.

Danach ging die Reise weiter in den Norden der Insel. Das Ziel für den Tag war Tobermorey, die größte Stadt auf Mull. Die Straße ab Craignure war zu Anfang angenehm zweispurig und gut zu fahren. An einer Stelle teilte sie sich kurz und die beiden Fahrspuren querten, jede für sich, kleine Brücken über ein schmales Flüsschen. Ab Salen wurde die Straße dann einspurig. Die Straße war zwar meist gut einzusehen, aber auch recht hügelig, das ständige auf und ab und das Halten an den Passing Places war auf Dauer ein wenig ermüdend. Dafür war die Landschaft wie immer recht hübsch. Zivilisation gab es nicht sehr viel, ein paar Häuser hier, ein kleines Dörfchen dort. Mull ist nicht sehr dicht besiedelt.

Mull

Tobermorey selbst ist aber eine größere Stadt. Unser Hotel zu finden war ein kleines Abenteuer für sich. Wir wussten zwar recht gut wo es ist, nämlich direkt oberhalb des Hafens, aber den Weg dorthin zu finden war nicht ganz leicht. Tobermorey ist nämlich sehr hügelig und gerade am Hafen gibt es teilweise sehr steile Hänge und nur sehr schmale, eng an den Hang geschmiegte Straßen führen hinauf. Wir durchquerten irgendwann eine schickes Wohnviertel mit vielen kleinen Einfamilienhäusern, das oben auf dem Hügel entstanden war. Von dort näherten wir uns schließlich von hinten dem Hotel und landeten direkt auf dem kleinen Parkplatz. Später stellten wir fest, dass wir eine Abzweigung am Hang verpasst hatten, und einen ziemlich Umweg gefahren waren. Naja, jetzt wussten wir es besser.

Von außen sah das Hotel sehr schön aus, ein wenig erinnerte es an Torosey Castle, nur in rot und etwas hoteliger. ;) Auch im Inneren wirkte es alt, aber gemütlich. Wir wurden freundlich empfangen und bezogen erst einmal unser Zimmer. Der Raum war nicht klein, aber auch nicht riesig. Gemütlich war er auch, wenn auch die Einrichtung teils ein wenig seltsam war. Der kleine Fernseher stand auf einem Hocker in der Ecke, was eher zu einer Studentenbude gepasst hätte, als zu diesem geradezu antik wirkenden Hotel. Die wuchtigen Vorhänge am Fenster waren wohl etwas zu lang geraten und daher am unteren Ende mit Stecknadeln abgesteckt. Da sollte man besser nicht barfüßig entlang laufen. Oder kleine Kinder spielen lassen. *hüstel* Das Bad wirkte recht alt, erfüllte aber seinen Zweck. Leider hatten wir kein Zimmer mit Meerblick, dafür konnten wir unserem Auto auf dem Parkplatz zuwinken. :P

Da wir bis auf den Kuchen noch nicht sehr viel gegessen hatten, begaben wir uns zum Abendessen nach unten in die Hotelbar. Die bot schöne, große Panoramafenster und einen fantastischen Blick über den Hafen, die Bucht und das Meer. Die Bedienung war freundlich, die Speisekarte recht vielseitig und das Essen sehr lecker.


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