Schottland 2009 |
Diesmal kamen wir sehr pünktlich in Newcastle an. Da das Wetter aber nur sehr mittelmäßig war, haben wir darauf verzichtet an Deck zu gehen. Das Verlassen der Fähre funktionierte sehr gut und zügig und schon bald hangelten wir uns über ein paar Kreisverkehre hinüber zur Schnellstraße. Um die Fernstraße nach Carlisle zu erreichen hatten wir im wesentlichen zwei Möglichkeiten. Entweder quer durch die Innenstadt, oder über drei Fernstraßen einmal nördlich im großen Bogen um die Stadt herum. Wir entschieden uns für den großen Bogen in der Hoffnung den Weg so leichter zu finden. Das hat zum Glück auch super geklappt und wir sind noch nicht einmal in einen Stau geraten. Schon bald konnten wir Newcastle hinter uns lassen und fuhren weiter Richtung Westen.
Wir kamen sehr gut voran wurden aber leider kurz hinter Hexham von der Polizei gestoppt. Also nicht direkt wir persönlich, sondern alle Autos auf der Fernstraße. Vermutlich hatte es irgendwo im weiteren Verlauf einen Unfall gegeben, jedenfalls war die Straße gesperrt und wir wurden auf die Landstraße umgeleitet. Jetzt wurde es interessant, denn unsere Straßenkarten deckten diesen Bereich nur sehr unzureichend ab. Schließlich befanden wir uns noch in England und nicht in Schottland. Zum Glück waren wir nicht die einzigen, die von der Straßensperrung betroffen waren und so konnten wir einfach der Kolonne folgen, in der Hoffnung, dass die den richtigen Weg schon finden würde. Okay, die Wegweiser deuteten auf einen Ort hin, der selbst auf unserer groben Karte eingezeichnet war und der am Rande der Fernstraßen lag, also wussten wir recht bald, dass wir wohl weiterhin auf dem richtigen Weg waren.
Die Fernstraße war landschaftlich recht schön gelegen. Rechts neben uns verlief eine alte Steinmauer, vermutlich Teile der Hadrian's Wall. Haben wir die also auch mal gesehen. Hinter der Mauer fiel das Land teils sanft, teils etwas stärker ab und wir hatten eine nette Aussicht über eine grüne Hügellandschaft. Leider war das Wetter eher trübe und grau und die Fernsicht war auch nur mittelmäßig. Bei gutem Wetter ist das dort bestimmt eine schöne Ecke. Viel Spaß hatten wir dabei mit der Straßenführung. Immer wieder gab es "Dellen" in der Landschaft, die erst sehr spät sichtbar wurden, aber immer durch die Warnschilder "Severe Dip" angekündigt wurden. Dort ging es meist einige Meter ordentlich bergab und kurz darauf, wieder mit kräftiger Steigung ordentlich bergauf. Richtige kleine Achterbahnmomente!
Bei Greenhead trafen wir wieder auf die Fernstraße nach Carlisle. Durch unserer kleinen Ausflug mutig geworden, beschlossen wir, Carlisle selbst weiträumig zu umfahren. Bereits bei Brampton verließen wir wieder die Fernstraße und hangelten uns über Land Richtung Nordwesten bis wir schließlich auf die Autobahn nach Norden trafen. Die Autobahn kannten wir noch aus unserem ersten Jahr in Schottland. Damals hatten wir uns gewundert, dass es keine Rastplätze gab. In diesem Jahr brauchten wir aber mal einen. Also folgten wir einem der Ausfahrtschilder, auf dem unter anderem eine Tankstelle ausgewiesen war. Wir befürchteten schon uns dort durch ein kleines Örtchen schlagen zu müssen, aber wir wurden überrascht. Es handelte sich nämlich gar nicht um einen Ort mit Tankstelle, sondern um einen versteckt liegenden und recht üppig ausgestatteten Rastplatz! Gibt es also doch welche. Neben der Tankstelle fanden wir dort noch ein mittelgroßes Shopping Center mit Restaurant. Und das sogar relativ hübsch im Grünen gelegen.
In unserem ersten Jahr in Schottland haben wir uns in Glasgow fürchterlich verfahren. Wir hatten eine Autobahnabfahrt verpasst und waren mitten in der Innenstadt gelandet. Gerade die etwas älteren Häuser und Kirchen waren zwar sehr hübsch, aber bis wir damals wieder auf Kurs waren dauerte es über eine Stunde. In diesem Jahr passten wir besser auf, erwischten alle Autobahnwechsel und schwenkten schon bald auf die A82 ein. Die führte zwar auch noch eine ganze Weile durch die Stadt und durch die Vororte, aber sie war recht gut ausgeschildert, die meiste Zeit schnurgerade und der richtige Weg damit leicht zu finden.
Recht schnell ließen wir Glasgow hinter uns und näherten uns zügig dem Loch Lomond. Unseren traditionellen Stopp auf dem großen Parkplatz haben wir aber in diesem Jahr verschlafen. Okay, ICH habe ihn verschlafen, mein Navi hat ihn gesehen, aber ich hab nicht auf sie gehört. Nun ja, so haben wir eben auf dem zweiten, etwas kleineren Parkplatz, an dem wir auch schon öfter waren, einen Stopp eingelegt. Wir haben ein paar Fotos gemacht und uns ein wenig über den Schwan amüsiert, der da auf dem Wasser herumdümpelte. Da es aber ziemlich wolkig, ziemlich kalt und auch ein wenig regnerisch war, haben wir uns nicht zu lange aufgehalten. Allerdings haben wir uns noch in das kleine Café gesetzt und ein paar Sandwiches gegessen.
Auch auf der weiteren Fahrt wurde das Wetter leider nicht viel besser. Im Rannoch Moor war es weiterhin dunkelgrau bewölkt und regnete gelegentlich. Das erzeugte zuweilen zwar eine schöne, düstere und verwunschene Atmosphäre, die sehr gut zu der Moorlandschaft passte, aber über ein wenig Sonne hätten wir uns bestimmt auch nicht geärgert.
Im Glencoe haben wir auf dem größten Parkplatz angehalten, ein wenig die Landschaft genossen und ein paar Fotos gemacht. Außerdem sollte dort irgendwo der Weg zum verlorenen Tal starten und wir wollten schon einmal ein wenig die Gegend auskundschaften. Praktischerweise war zumindest der Eingang zum Tal sogar auf einer der Übersichtstafeln markiert. Vielleicht würden wir das ja an einem der nächsten Tage in Angriff nehmen. An diesem Tag war es dafür natürlich zu spät und außerdem war es sehr stürmisch. Selbst auf dem Parkplatz mussten wir uns schon ziemlich in den Wind lehnen!
Also weiter nach Fort William. Dort kannten wir uns mittlerweile ja auch schon ein wenig aus. Unser B&B für die nächsten zwei Nächte lag am anderen Ende der Ortschaft, an der Road to the Isles. Die Einfahrt lag ein wenig versteckt und wir sind erstmal dran vorbei gefahren, haben es dann aber doch ziemlich schnell gefunden. Das B&B war eher ein Mini-Hotel, sie hatten einige Zimmer zu vermieten. Wir erhielten erst einmal eine ausführliche Führung durch unsere Räumlichkeiten durch den Hausherren. Er hat uns alles sehr ausführlich erklärt und am Ende scherzhaft gefragt: "Na, alles verstanden? Morgen früh schreiben wir einen Test!" Das Zimmer war sehr groß und gemütlich. Es gab zwei getrennte Betten und ein angenehm dimensioniertes Badezimmer. Hier konnten wir uns von der langen Fahrt erholen.
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