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Schottland 2008 |
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Unsere Zeit in Ullapool ging zu Ende. Nach einem entspannten Frühstück fuhren wir zuerst unser Auto in den Hof hinter dem
Hotel, dadurch mussten wir unsere Koffer nicht mehr ganz so weit schleppen.
Am Ortsausgang haben wir noch unser Auto mit frischem Benzin gefüttert und dann ging es wieder auf die Reise.
In der Nähe von Ullapool gab es eine tiefe Schlucht, die "Corrieshalloch Gorge", die wir als ersten Zwischenstopp eingeplant
hatten. Der Parkplatz lag direkt an der Straße. Von dort gelangten wir durch ein Tor auf einen abschüssigen Spazierweg.
Der Weg war recht breit und bis zur Schlucht war es nicht sehr weit. Über die Schlucht führte eine schmale Hängebrücke,
die durch ein Warnschild "Nie mehr als 6 Personen auf der Brücke" nicht unbedingt einladend wirkte.
Ich habe mich dann doch bis in die Mitte der Brücke vorgewagt und einen zaghaften Blick über den Rand geworfen. Die
Schlucht war wirklich, wirklich tief. Außerdem blies mittlerweile ein geradezu stürmischer Wind, der die Brücke schaukeln
ließ. Ich machte also schnell ein paar Fotos und verließ die Brücke dann wieder. Kaum hatte ich wieder festen Boden unter
den Füßen ertönte ein ohrenbetäubender Knall! Instinktiv duckte ich mich erst einmal. Nein, die Brücke war nicht eingestürzt
und auch der Himmel war mir nicht auf den Kopf gefallen. Es war ein Düsenjäger, der im Tiefflug über unsere Köpfe hinweg
donnerte. Ein zweiter folgte hinterher, auf den waren wir dann halbwegs vorbereitet.
Über die Brücke sind wir nicht weite gegangen, daher haben wir leider auch die Aussichtsplattform nicht erreicht. Auch den
Rundweg auf unserer Seite der Schlucht sind wir nicht weiter gegangen, denn die schlanken Bäume am Rande dieses Weges
bogen sich mittlerweile sehr bedrohlich im Wind. Die wollten wir lieber nicht auf den Kopf bekommen, also liefen wir
den Weg zurück, den wir gekommen waren, dort gab es nur harmlose Büsche.
Ein Stückchen weiter hielten wir erneut auf einem Parkplatz am Rande der Straße an. Von diesem erhöhten Punkt aus hatte man einen wunderbaren Blick zurück auf den Loch Broom und auf Ullapool.
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Weiter ging es zum Teil an der Küste entlang und für einige Streckenabschnitte auch durch das Landesinnere. Die Straße führte über eine Art Hochplateau und dann wieder durch eine felsige Schlucht hinab zum Meer. Wirklich sehenswert. Eine besonders hübsche Meeresbucht mit schönem Strand, die "Gruinard Bay" haben wir uns für einen der kommenden Tage schon mal vorgemerkt.
Bald erreichten wir Aultbea, dort befand sich unser B&B für die nächsten Tage. Da wir mal wieder relativ früh dran waren,
ließen wir das Örtchen erstmal links, bzw. rechts liegen.
Stattdessen fuhren wir weiter bis nach Gairloch. Auf dem Weg dorthin hatten wir unsere ersten Begegnungen mit Schafen
auf der Straße in diesem Jahr. Und natürlich gilt in den schottischen Highlands, die Schafe haben Vorfahrt, also vorsichtig
vorbeinavigieren.
In der Nähe von Poolewe standen sogar ein paar Schafe am Strand. Ein ungewöhnlicher Anblick.
Gairloch ist ein sehr lang gezogenes Städtchen, das sich an einer Meeresbucht entlang schlängelt. Wir haben uns nur einen kurzen Überblick verschafft und sind dann wieder ein Stück zurück gefahren, zu den berühmten Inverwew Gardens.Der Parkplatz war sehr geräumig und das große Gebäude am Eingang war eine Mischung aus Souvenierladen und Gärtnerei.
Die Gardens selbst sind eine riesige Parkanlage mit vielen verschiedenen, teils exotischen Pflanzen und Blumen. Wenn man
wirklich alles sehen möchte, kann man dort Stunden verbringen. Die kleine Karte, die man am Eingang bekommt ist dabei
durchaus hilfreich, denn auch wenn der Park im vorderen Bereich noch sehr geradlinig wirkt, so wird er doch im hinteren
Teil immer breiter und die Wege verschlungener. Selbst mit Karte hätten wir uns ein paar Mal fast verlaufen.
Ganz am Ende gelangt man zu einem Bootssteg und hat von dort eine schöne Aussicht auf den Loch Ewe. Leute, die dort mit dem
Boot anlegen, wurden übrigens von einem Schild höflich dazu aufgefordert doch bitte durch den Park zu Kasse zu gehen
und den Eintritt zu bezahlen.
Naja, die große Anlage war den Eintritt aber auch durchaus wert.
Die eigentliche Anlage war zum Teil sehr hügelig und die Wege auch recht eng. Abseits der Hauptwege sollte man schon noch
recht gut zu Fuß sein. Zu sehen gab es neben vielen wunderhübschen Blumen auch seltsame Bäume, einer sah fast aus wie
ein Kraken und auch ein paar schön gestaltete Teiche. Schon erstaunlich, was in Schottland so alles wächst. Wir haben
natürlich viele, viele, viele Fotos gemacht und deswegen halte ich jetzt mal die Finger still und lasse Bilder sprechen.
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Durch den ausgedehnten Spaziergang an der frischen Luft waren wir doch ein wenig hungrig geworden und wir suchten das Inverewe
Gardens Restaurant auf, dass sich am Ende des Parkplatzes befand. Das Restaurant war auf Selbstbedienung auslegt und
nach kurzem Zögern entschieden wir uns für ein paar Sandwiches und einen riesigen Brownie zum Nachtisch. Nichts spektakuläres
aber preiswert und sättigend.
Nach dem Essen machten wir uns wieder auf den Weg nach Aultbea. Unser B&B war schnell gefunden und unsere Gastgeberin
ebenfalls. Die ältere Dame werkelte nämlich in ihrem Garten, scheinbar eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Jedenfalls
war der Garten sehr schön gestaltet und gut gepflegt. Bei einem kleinen Schwätzchen erfuhren wir, dass auch sie an diesem
Tag in den Inverewe Gardens war, allerdings nur im vorderen Teil.
Da hätten wir uns ja fast getroffen.
Unser Zimmer im ersten Stock war klein aber sehr gemütlich. Wir hatten Fenster in zwei Richtungen und damit einen wunderschönen Blick auf den Loch Ewe. Wir luden schnell unsere Koffer aus dem Auto und beschlossen dann noch einmal nach draußen zu gehen. Die Sonne hatte sich endlich durch die Wolken gearbeitet und wir wollten das schöne Wetter noch ein wenig genießen.
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Unser B&B lag auf einer kleinen Halbinsel mitten im Loch Ewe. Nur wenige Meter entfernt, an der Spitze der Halbinsel
gab es eine große Grünfläche mit ein paar Bänken. Dort war man an drei Seiten von Wasser umgeben. Wunderschön, wir haben
uns ein Weilchen einfach ins Gras gesetzt und die Umgebung genossen. Und natürlich Fotos gemacht.
Den Abend verbrachten wir gemütlich in unserem Zimmer mit selbst gebrauter Suppe und Brötchen. Etwas irritiert waren wir
von einem lauten Gackern vor unserem Fenster. Nein, es war kein Huhn, sondern eine Möwe auf unserem Dach, die scheinbar
gerade Fremdsprachen übte.
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