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Schottland 2007 |
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Zum Frühstück begaben wir uns ins Wohnzimmer der kleinen Vorstadthauses. Das war überraschenderweise nicht Pink. Ein Glück!
Es gab zwar kein großes Buffet wie in Kincraig, aber auf Wunsch ein wenig Rührei, dazu Toast und Belag. Ich glaube,
auch Müsli. Auf jeden Fall war es wieder lecker.
Danach wurde es spannend. Rückwärts ausparken an einer zweispurigen und viel befahrenen Hauptstraße ist garnicht mal so einfach.
Aber mein Navi hat sich freundlicherweise an den Straßenrand gestellt und mich herausgewunken. Als ich heil und in Fahrtrichtung
auf der Straße stand ist sie dann reingehüpft und wir sind Richtung Innenstadt losgefahren.
Das Zentrum von Edinburgh zu finden war ziemlich einfach, dort auch einen Parkpatz zu bekommen war schon schwieriger.
Wir hatten zwar eine Karte, aber dadurch, dass das Zentrum teilweise in mehreren Etagen aufgebaut ist und die Straßen
auf Brücken übereinander her führten, war es nicht gerade übersichtlich. Nach ein paar Ehrenrunden fanden wir dann ein
Parkhaus, ziemlich nah an der Princess Street, der Haupteinkaufsstrasse.
Die sind wir dann auch erstmal ein Stückchen entlang gelaufen und wir haben uns schon das eine oder andere Geschäft für später gemerkt. Zunächst wollten wir aber hinauf zur Burg. Wir sind einfach auf gut Glück losgelaufen, die Burg war ja schon aus der Ferne zu sehen und so lange wir auch noch Bergauf liefen, konnten wir nicht ganz auf dem falschen Weg sein. Durch eine schmale Gasse mit vielen Treppen landeten wir schließlich kurz vor dem Eingang der Burg.
Im Vorhof waren große Tribünen aufgebaut, da war wohl mal wieder eine größere Veranstaltung geplant. Am Eingang mussten wir wieder nur unseren Explorer Pass vorzeigen, dann durften wir die Burg betreten. Links und rechts vom Haupttor standen die Herren Wallace und Robert the Bruce als Statuen herum.
Edinburgh Castle ist eine sehr bergige Burg. Das Haupttor befindet sich noch auf einer unteren Ebene. Von hier windet sich die Straße um den Berg herum und immer weiter hinauf. Obwohl es auch eine Treppe zum Gipfel gab, folgten wir erst einmal der Straße. Zur linken befand sich der Berg, zur rechten die Außenmauer. Bereits von hier hatte man einen netten Ausblick über Edinburgh und die Princess Street, sowie die Princess Street Gardens, ein schöner Grünstreifen mitten in der Stadt.
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Ansonsten ist Edinburgh relativ grau. Oder kam mir das nur so vor, weil der Tag auch ziemlich grau war?
Kann aber auch an den vielen alten Gebäuden liegen, die häufig aus grauem Stein gebaut waren. Egal, farblich vielleicht
nicht so aufregend, aber architektonisch sehr schön. Man spürt deutlich, dass Edinburgh auf eine lange Geschichte zurück
blickt. Besonders die Kirchen wirkten beeindruckend. In der Ferne war auch Calton Hill zu sehen.
Ab einem gewissen Punkt entfernte sich die Straße von der Mauer und auf unserer rechten Seite tauchten Gebäude auf. Kurz darauf gabelte sich die Straße und wir erforschten erst einmal den rechten Weg. Dort fanden wir uns in einem Kriegsmuseum wieder, in dem Uniformen, Kriegsgerät, Gemälde und Bilder aus allen Zeiten und Epochen präsentiert wurden. Natürlich aus schottischer Sicht. Zum Teil durchaus interessant.
Danach arbeiteten wir uns fleißig weiter den Berg hinauf und betraten durch ein weiteres Tor den obersten Teil der Burg.
Nach einem kurzen Blick auf Castle Book Shop gelangten wir durch eine schmale Lücke zwischen zwei Gebäuden auf den großen
quadratischen Platz vor dem schottischen Kriegsdenkmal. Ein großes und reichlich verziertes Gebäude, dass ich ursprünglich
für eine Kirche gehalten hatte.
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Außerdem gab es hier mehrere Museen und Gift Shops, aber es war dermaßen voll, dass wir uns nicht hinein gewagt haben. Stattdessen sind wir lieber an der oberen Burgmauer entlang gewandert und haben die kleinen Kanonen bewundert. Und natürlich Mons Meg, eine monströse Belagerungskanone, die ihre Kugeln über drei Kilometer weit schießen konnte. Etwas unterhalb der Mauer entdeckten wir auch noch einen kleinen Garten mit kleinen Grabsteinen. Dort befand sich der Hundefriedhof.
Auf dem Weg nach unten, zum Eingangstor (diesmal benutzten wir die Treppe) fanden wir noch ein kleines Modell der Burg. Wie
niedlich.
Damit waren wir auch schon fertig mit unserer kleinen Tour der Burg. Man könnte uns jetzt vorwerfen, dass wir die bedeutensten
Ausstellungsgegenstände garnicht gesehen haben, aber irgendwie betrachte ich Burgen oft eher aus ästetischen als aus
historischen Gesichstpunkten.
In der Beziehung ist Edinburgh Castle auf jeden Fall sehenswert.
Für den Abstieg zur Princess Street wählten wir diesmal den Weg durch die Princess Street Gardens. Hinter uns lugte immer
noch die Burg über die Baumwipfel hinweg. Und vor uns sprang plötzlich ein Eichhörnchen auf den Weg. Da ich immer noch
die Kamera in der Hand hatte, hab ich es sogar erwischt. So gerade noch.
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In der Princess Street haben wir hauptsächlich die Buchläden und auch einen CD Laden unsicher gemacht. Dabei hab ich ein
paar schöne Schnäppchen gefunden, unter anderem ein wunderschön illustriertes Silmarillion.
Aber so langsam wurden unsere Füße müde und wir hatten genug von der Stadt und wollten wieder raus in die Natur. Also
zurück zum Parkhaus und dann raus aus der Stadt.
Als Ziel für den Nachmittag hatten wir uns den Blair Drummond Safari and Adventure Park auserkoren. Leider war der auf unserem
Werbeflyer auf der komplett falschen Stelle in der Karte eingezeichnet und wir sind erst einmal eine ganze Weile in die
komplett falsche Richtung gefahren, bis wir gemerkt haben, dass der Park eigentlich bei Stirling liegt!
Mal kurz durchgerechnet, lohnt sich die Anreise? Über die Autobahn ist man ja recht schnell da, also ja! Und weiter
ging's, diesmal in die richtige Richtung.
Ähnlich wie auch schon der Hilghland Wildlife Park bestand der Safari Park im wesentlichen aus zwei Teilen. Einem Bereich mit großen Gehegen, durch die man mit dem eigenen Auto hindurch fahren konnte, und einem Bereich mit kleineren Gehegen und sonstigen Attraktionen, die man zu Fuss erkunden konnte. Wir wählten als erstes die Autorundfahrt.
In diesem Park war es strikt verboten die Fenster herunter zu kurbeln und an den Übergängen zwischen den einzelnen Gehegen
saßen auch immer wieder Wärter und achteten auf das korrekte Verhalten der Besucher und Tiere.
Bei den Rehen, Antilopen und Hirschen, denen wir zu Anfang begneten war diese Vorsicht aber eigentlich noch nicht nötig.
Auch die Nashörner waren mit ihrem Heu recht glücklich. Naja, gegen die hätte im Zweifelsfall eine einfach Autoscheibe
wohl auch nichts genützt...
Bei den Löwen im letzten Gehege war die Vorsicht schon eher angebracht. Auch wenn die Tiere die meiste Zeit eher faul in der Sonne rumlagen. Mit ihnen anlegen würde ich mich lieber nicht.
Die meisten Gehege waren eher schlicht gestaltet. Viel grüne Wiese, ein paar Bäume, ein kleiner See und ein paar Ställe. Nur die Löwen hatten ein größeres Holzgerüst auf dem sie eine etwas erhabenere Aussicht genießen konnten. Im Hintergrund stand eine große, sehr verspielt wirkende Burg, die dem ganzen, trotz der exotischen Tiere, noch ein wenig schottischen Flair verlieh.
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In einem der Gehege gab es auch mal wieder Bisons zu sehen. Eines der Tiere, scheinbar noch recht jung, hatte sich mit einem der Kamele angefreundet, jedenfalls trabten die beiden immer im Doppelpack durch die Gegend und ärgerten sich dabei auch schonmal ein bisschen.
Nach der Rundfahrt stellten wir unser Auto ab und erkundeten den Rest des Parks zu Fuß. Das Wetter hatte sich gegenüber dem
Vormittag stark verbessert, der Himmel war mittlerweile strahlend blau und es war richtig, richtig warm geworden.
In diesem Teil des Parks gab es einen kleine Souvenierladen, verschiedene kleine Fahrgeschäfte, eine Hüpfburg, eine
Holzburg und ähnliches. Dafür waren wir dann doch etwas zu groß.
Wir beobachteten lieber die Erdmännchen in ihrem kleinen Gehege. Wie sie in der Sonne lagen oder unermüdlich Löcher buddelten.
Oder die Otter, die die meiste Zeit im Schatten an der Mauer hockten. Nur als es Futter gab, rannten sie quietschend
quer durch ihr Gehege. Ich wußte garnicht, dass Otter solche Geräusche machen.
Die beiden hießen übrigens Annie und Harry. Mitten in ihrem Bereich hatten die Wärter ein Schild aufgestellt auf dem
zu lesen war: "Our wardens give us plenty of food, any extra could kill us. Thank you for not feeding us." Und darunter:
"WARNING - Please do not sit or stand on this wall. If you fall in, the otters will eat you and they might die!!!!!"
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Zwischen den Ottern und den Erdmännchen wohnten die Pinguine. Putzige Gesellen.
Und als sie gefüttert wurden, lockte das natürlich viele, viele Möwen an, die sich auch ein paar Fische erhofften. Meine Begleiterin hat die Gelegenheit genutzt, dutzende von Möwenfotos zu machen und ein paar sind wirklich sehr schön geworden. Überhaupt fand ich die verschiedenen Möwenvarianten sehr interessant. Die meisten hier in Schottland hatten einen dunklen Kopf, anders als die Möwen bei uns zu Hause.
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Einen Bären sollte es auch noch geben, mitten einem seinem Gehege war extra eine erhöhte Aussichtsplattform erbaut worden. Die brachte aber nicht viel, da der Bär im hohen Gras lag und schlief. Mehr als ein paar braune Fellhaare waren nicht zu sehen. Dafür lief und noch ein sehr hübscher und farbenprächtiger Pfau über den Weg.
Schließlich haben wir uns noch die Seelöwenshow gegönnt, die nicht im Freien, sondern in einer kleinen Schwimmhalle stattfand.
Ziemlich heiß da drin, aber die Show war schön gemacht und wirklich lustig. So haben wir gelernt, das auch Seelöwen robben
können.
Danach haben wir uns noch einen Hot Dog gegönnt.
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Damit waren wir dann eigentlich auch durch mit dem Park, die Elefanten und die Affen haben wir nur noch aus der Ferne gesehen.
Etwas später sind wir wieder nach Edinburgh zurück gefahren. Und obwohl ich auf der Autobahn eine Abfahrt verschlafen
habe, scheinbar zog es mich wieder zum Loch Lomond
, sind wir heil wieder an unserem B&B angekommen. Dort arbeitete unsere Gastgeberin gerade im Garten und wir haben
uns fast eine Stunde mit ihr verquatscht.
Zum Abendessen sind wir diesmal zu Fuß gelaufen, ein paar Blocks weiter gab es einen gemütlichen Pub mit sehr leckerem Essen.
Und weil ich nicht mehr fahren musste konnte ich mir auch mal ein leckeres Pint of Cider gönnen.
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