Dudelsack

Schottland 2007

Dudelsack

Tag 6

Der Tag begann mit einem reichlichen, kontinentalen Frühstück im größzügigen Salon des Herrenhauses. Jedenfalls kam es uns so vor. Bei der Gelegenheit lernten wir auch den Jagdhund des Hausherrn kennen. Der Hund war aber eigentlich eher noch ein Welpe, sehr putzig und sehr lieb. :D Und auch schon sehr gut erzogen, er hat recht gut auf sein Herrchen gehört. :) Das Frühstück war schon mehr ein kleines Buffet mit Früchten, Müsli, Tomaten verschiedenen Wurst- und Käsesorten und natürlich dreieckig geschnittenem Toast. Alles sehr lecker aber natürlich viel zu viel für uns zwei.

Nach dem Frühstück gönnten wir uns einen kleinen Abstecher nach Aviemore, aber unser Reiseführer hatte leider recht, besonders hübsch ist die Stadt nicht, sehr viele neuere, kastenförmige Häuser und viele Sportgeschäfte. Kein Wunder, im Winter ist dort ja auch Skigebiet. Aber es fehlte einfach der gemütliche, alte, ländliche Flair der den Reiz vieler schottischer Städte ausmacht. Ausserdem fanden wir noch eine größere Baustelle mit einem recht ordentlichen Stau vor der Baustellenampel. Nö, nö, nichts für uns, da sind wir lieber wieder auf's Land hinaus gefahren. :P

Das Ziel für diesen Vormittag war der Highland Wildlife Park geplant. Eigentlich wollten wir ja in die Berge hinauf fahren, aber die tief hängenden Wolken haben uns davon abgehalten. Im Nebel rumwandern wollten wir dann doch nicht. Und wenigstens war es an diesem Tag wieder trocken. :) Einen Flyer zu dem Wildpark hatten wir in unserem B&B gefunden und unser Reiseführer hatte ihn auch erwähnt. Also wollten wir die Gelegenheit nutzen, die Wildtiere der Highlands mal aus der Nähe zu beobachten. Obwohl nicht wirklich alle Tierarten des Parks in Schottland heimisch sind.

An der Einfahrt erhielten wir eine kleine Karte des Parks, auf der alle Tiere mit ihren Gehegen eingezeichnet waren. Außerdem bekamen wir eine CD mit Erklärungen für unser Autoradio. Die CD haben wir auch gleich einmal eingelegt und ein Sprecher versuchte ein wenig Stimmung zu machen und erzählte uns, wie schon vor tausenden von Jahren die verschiedenen Arten durch die Wildnis wanderten, etc. Ehrlich gesagt haben wir nach wenigen Minuten nicht mehr zugehört und uns mehr auf die Tiere konzentriert. Ein größerer Rundweg führte uns in unserem Auto durch mehrere, sehr weitläufige Gehege. Die Tiere hier waren alle relativ ungefährlich und es war problemlos möglich auch einmal die Scheibe herunter zu kurbeln und ein paar Fotos zu machen.

Wildpark

Die ersten Tiere, die uns bei unserer Rundfahrt über den Weg liefen, waren handelsübliche Przewalski-Pferde. Nichts wirklich besonderes eigentlich, aber es sind schöne Tiere und es waren auch ein paar Jungtiere dabei. Und da ich von einem Pferde Fan begleitet wurde, war das eigentlich kein schlechter Anfang. ;)

Wildpark


Danach trafen wir auf ein paar Rehe und Hirsche, dazwischen liefen ein paar sehr wollig aussehende Ziegen herum. Dabei handelte es sich um Soayschafe, die sehen wirklich sehr kuschelig aus. Außerdem liefen dort ein paar Mufflons herum.

Wildpark


Eigentlich sollten in dieser Gegend auch noch Hochlandrinder zu finden sein, aber die hatten wohl gerade Urlaub, jedenfalls haben wir keine gefunden. So klein, dass sie sich hätten verstecken können, sind die Tiere ja eigentlich nicht.

Wildpark


Als nächstes kamen wir an einem großen Futtertrog vorbei an dem gerade ein Wagen der Parkranger anhielt. Der Trog wurde befüllt und aus allen Himmelsrichtungen strömten Rentiere herbei. Auch ein paar Jungtiere waren dabei. Mit ihren sehr langen und dünnen Beinen und den leicht zerknautschten Gesichtern sehen Rentiere zwar etwas seltsam aus, kommen aber eigentlich ganz sympatisch rüber. Nur sehr verfressen sind sie. Als wir eine später eine zweite Runde durch den Park fuhren, wurde der Trog gerade erneut gefüllt.

Wildpark


An der Ausfahrt zum Parkplatz stand schließlich eine große Herde Bisons. Genauer gesagt stand die Herde hauptsächlich direkt vor dem Ausgang und lies in der Mitte nur eine sehr schmale Fahrspur für die Autos. Vor uns versuchte gerade ein Wagen sich vorsichtig durch die Tiere zu drängeln. Ich hatte eigentlich wenig Lust mich mit den Burschen anzulegen. Bisons sind doch sehr breitschultrige Gesellen und können ziemlich streng gucken.

Wildpark

Zum Glück kam einer der Parkranger dazu und hat die Herde verscheucht. :D Die Tiere sind dann mit gesenktem Kopf an uns vorbei getrottet und haben sich wieder etwas großzügiger in ihrem Gehege verteilt. ;)

Wildpark


Vom Parkplatz aus konnten wir dann zu Fuß in die verschiedenen Bereiche mit den Kleintiergehegen vorstoßen. Das waren auf der einen Seite zum Beispiel die weiß leuchtenden Schneeeulen und ein Polarfuchs. Dachse sollte es eigentlich auch geben, aber die haben wir nicht gefunden. In einem abgedunkelten Haus konnten wir einem Otter beim Schlafen zusehen, im angeschlossenen Aussenbreich wuselte ein weiterer Otter herum, mal im Wasser, mal am Ufer.

Wildpark

Zwischen den Gehegen trafen wir immer wieder auf die verschiedensten Vögel. Verschiedene Sorten Möwen, Gänse und andere gefiederte Tiere waren unterwegs.

In einem ziemlich düsteren Nadelwald versteckten sich die anderen Tiere. Ein wieselartiges Tier hatte es meiner Begleiterin besonders angetan und sie hat eine ganze Weile versucht das Tier zu fotografieren, aber es ist so flink durch sein relativ dunkles Gehege gehuscht, dass auf den meisten Fotos nur ein dunkler, verwischter Schatten zu sehen war. Ähnliche Probleme hatte ich mit dein Eichhörnchen gegenüber. :P Wenigstens die Eule hielt für ein Foto still. :)

Nun ging's ein Stück bergauf und wir gelangten zu einer Aussichtsplattform, von der aus wir die Wölfe beobachten konnten. Das waren dann auch die einzigen Tiere, die mit gleich zwei Zäunen gesichert waren, sie werden wissen warum. Auf der Plattform stand ein sehr schöner Holzwolf, das wäre doch glatt was für meine Wohnung gewesen... ;)

Wildpark


Außerdem lagen in dieser Ecke noch verschiedene Sorten Ziegen in der Gegend herum. Abschließend haben wir noch den Souvernirshop besucht. Dort hat sich ein kleiner Plüschotter unserer Reisegruppe angeschlossen. :)

Wildpark


Zum Mittagessen haben wir den Loch Insh aufgesucht. Der lag ein Stück weit hinter unserem B&B, zu erreichen über eine Single Track Brücke und ein gewundenes Stück Straße. Der See war recht hübsch und bot verschiedene Wassersportmöglichkeiten. Vor allem die Ruderboote waren recht beliebt. Auch hier gab es wieder einen kleinen Souvernierladen. Dort hat ein Plüschschaf mich überredet uns begleiten zu dürfen. Das Restaurant war ein Selbstbedienungsladen, das Essen nichts besonderes aber durchaus okay. Etwas verwirrt hat uns die Bedienung, die uns auch nicht so recht verraten konnte, was sich hinter schottischen Spezialitäten wie "Neeps" und "Tatties" verbirgt und in der Küche nachfragen musste. Als sie uns das Essen dann zum Tisch brachte klärte sich das ganze auf, die junge Dame kam aus Deutschland und jobbte sich gerade quer durch Schottland. :D

Am Nachmittag sind wir zum Loch Laggan gefahren. Nicht nur, weil der in dem Buch vorkam, das ich gerade las, sondern auch, weil er recht schön sein sollte. Die Fahrt dorthin war recht angenehm und die Landschaft war wirklich hübsch. Leider haben wir an dem riesigen See keinen wirklich günstigen Haltepunkt gefunden. Entweder war die Straße nah am Wasser, aber es gab keine Möglichkeit anzuhalten, oder es gab zwar Parkbuchten, aber vor dem See stand ein großer, dichter Wald. Sehr schade, nach einigen Kilometern sind wir leicht frustriert umgedreht und wieder nach Kincraig zurück gefahren.

Am Abend sind wir dann doch nochmal nach Aviemore rein gefahen. Dort haben wir uns einen größeren Supermarkt gesucht und ein paar Vorräte gekauft. Unter anderem ein paar Brötchen für's Abendessen. Und ein paar Tütensuppen. Praktischerweise gibt es ja in Schottland in jedem B&B einen Wasserkocher und ein paar Tassen auf dem Zimmer. Und ein paar Teebeutel, in manchen Fällen auch Gebäck. Wir wollten das ganze ein wenig Zweckentfremden und haben uns an diesem Abend (und auch an einigen der folgenden Abende) ein Süppchen gekocht und Brötchen dazu gegessen. Lecker und praktisch. :)

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