Hexe

Brockentour 2006

Hexe

Tag 3

Der dritte Tag begann wieder mit einem ausgesprochen leckeren Frühstück. Danach warfen wir uns ins Auto. An diesem Tag wollten wir ein wenig die weitere Umgebung erkunden. Das Wetter war uns wohlgesonnen. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und der Schnee am Boden leuchtete.

Unser erstes Ziel war ein Menhir, der irgendwo in der Nähe von Benzingerode im Feld stehen sollte. Die Wegbeschreibung war eigentlich ziemlich gut und wir haben die Stelle recht schnell gefunden. Jedenfalls glauben wir, dass wir an der richtigen Stelle waren. Am Horizont war auch irgendetwas großes, dunkles im Feld zu sehen. Aber leider hat ein Bauer mit seinem Traktor den einzigen Feldweg blockiert, der in die Nähe führte. Schade eigentlich, aber zum Laufen war es dann doch zu weit, schließlich hatten wir noch einiges vor.

Koenigsstein Zweites Ziel auf unserer Liste war der Königsstein, der in der Nähe von Westerhausen zu finden sein sollte. Leider war die Wegbeschreibung diesmal nicht besonders genau, eigentlich enthielt sie nur den Ortsnamen. Wir sind also ein wenig um den Ort herum gekurvt und als wir fast schon aufgeben wollten, standen wir genau vor dem Königsstein. Ein breiter Feldweg bot uns eine gute Parkmöglichkeit.

Ein kleiner Trampelpfad führte hoch zum Königsstein. Na ja, so wirklich hoch war es nicht von der Seite, vielleicht gerade einmal 5 Minuten Fußweg, wenn überhaupt. Beim Königsstein handelt es sich um eine kleine Gruppe großer Felsen, die auf einem Hügel herumstehen. Von einer Seite sieht es ein bisschen aus wie ein Kamel. Um die Felsen herum führt ein kleiner Trampelpfad, so dass man sie komplett umrunden kann. Besonders interessant, sind die großen Scheiben, die aus dem Fels heraus geschnitten wurden. Ein paar sind noch vorhanden, von vielen sind aber nur noch die Löcher zu sehen. Keiner weiß sicher, wozu die Scheiben einmal dienen sollten.

Alles in allem ein schöner Ort. Sehr störend fand ich nur, dass auch dieser uralte Stein mit einigen hastig hingeschmierten Graffiti verunstaltet war. Solchen antiken Zeitzeugen sollte man eigentlich mehr Respekt entgegen bringen.

KoenigssteinBilder

Nächstes Ziel war Stecklenberg. Dort gab es gleich zwei Burgruinen zu bestaunen. Parken konnten wir sehr entspannt auf dem örtlichen Marktplatz. Direkt hinter der Kirche stand ein großes Modell der beiden Burgen, der Lauenburg und der Stecklenburg. Von hier ging ein recht steiler Weg den Berg zur Stecklenburg hoch. Der Weg war mit einer dicken und sehr festgetretenen Schneeschicht bedeckt. Lauenburg Der Vorteil, man konnte nicht im Schnee einsacken, der Nachteil, man konne leichter wegrutschen. Aber das war erst der Auftakt.

Richtig spannend wurde es bei der Treppe auf den letzten Metern zur Burg. Die war nämlich so komplett mit einer Eisschicht bedeckt, dass man die Treppe durch das Eis zwar noch sehen konnte, aber eigentlich war nur noch eine einzige vereiste Schräge da. Also mußte man sich mit den Füßen dagegen stemmen und sich am Geländer hochziehen. :) Eisklettern für Fortgeschrittene. :D

Aber die Mühe hat sich gelohnt. Na gut, die wenigen Mauern, die da noch standen waren zwar nicht so spektakulär, aber die Aussicht von dort oben war recht schön. Danach sind wir noch "eben" weiter zur Lauenburg gelaufen. Der Weg stieg auch nur langsam an, dafür war der Schnee nicht ganz so fest getreten und man ist immer ein Stückchen eingesackt. Für den kurzen Weg haben wir jedenfalls eine ganze Stunde gebraucht. Etwas gefährlich fand ich den alten Burgbrunnen, der am Wegesrand lag, noch ein ganzes Stück von der Burg entfernt, nur durch ein kleines Schild gekennzeichnet war da auf einmal ein tiefes Loch im Schnee. Die eigentliche Burg war nicht viel spektakulärer als die Stecklenburg, eigentlich auch nur noch ein paar Mauerreste, aber irgendwie hat es mir trotzdem gefallen.

Zurück sind wir dann einen alternativen Weg gelaufen. Die erste Hälfte war etwas steiler und der Schnee noch etwas tiefer, dafür war die zweite Hälfte deutlich angenehmer und vor allem gab es hier keine Eistreppen mehr. Puh!

LauenburgBilder

Jetzt hatten wir uns ein ordentliches Mittagessen redlich verdient. Leider war in dem sehr kleinen Örtchen Stecklenberg kein Restaurant zu finden. Auf unserem weiteren Weg stießen wir dann eher zufällig kurz hinter Rieder auf die Roseburg, die direkt an der Hauptstraße stand und immer noch steht. Hier gab es erstmal einen großen Gasthof, der aber ziemlich leer war. Die Speisekarte war sehr wildhaltig. Ich habe mich schließlich für einen Hirschbraten entschieden, der äußerst lecker war und sogar preiswerter als hierzulande manches normale Jägerschnitzel. Die mich begleitende Vegetarierin hat mich zwar etwas böse angeschaut, war aber wohl froh, dass ich nicht Känguru probiert hatte, das stand nämlich auch zur Auswahl. Ihr fleischloses Gericht hat der Koch dann so geschickt mit Paprika und Gewürzen aufgepeppt, dass sie schnell wieder versöhnt war und noch heute von dem leckeren Essen schwärmt. Welche Gewürze er genau verwendet hat, hat uns der Koch leider nicht mehr verraten.

Die Roseburg selbst hatte leider Winterpause, also konnten wir sie nur von außen bewundern. Sah sehr schön aus, war aber aufgrund der vielen Bäume leider nicht so fotogen. Hm, falls ich irgendwann im Sommer mal in der Nähe sein sollte, müßte ich da eigentlich mal hin...

Der Koch hat uns dann auch den Tipp gegeben einmal Burg Falkenstein zu besuchen. Falkenstein Dank einer Baustelle mussten wir dorthin einen ziemlichen Umweg fahren. Mein Navi lotste uns über kleine Feldwege mit riesigen Schlaglöchern, aber auch meine Deutschlandkarte kannte keine besser Alternative. Als wir schließlich am Parkplatz der Burg ankamen, war diese leider bereits seit fünf Minuten geschlossen. Wir haben uns trotzdem auf den Weg gemacht, sind an einem Pferdehof entlang, quer durch den Wald und an einigen zugeschneiten Tümpeln vorbei zur Burg Falkenstein gelaufen.

Die Burg ist von der Bergseite her recht schön, von der Talseite her wird sie von mächtigen, keilförmigen Mauern geschützt. Vom Aussehen her erinnert sie fast an einen Ozeandampfer. :) Na ja, eine schöne Burg, schade nur, dass wir sie erst so spät entdeckt haben...

Zurück ging es dann quer über den Pferdehof, der Weg war einfach kürzer, auch wenn uns der Hofhund und eines der Ponies kritisch beäugt haben.

FalkensteinBilder

Und damit ging ein langer, anstrengender und sehr interessanter dritter Tag zu Ende.


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