Brockentour 2006 |
Der zweite Tag begann zunächst mit einem ausgiebigen Frühstück, das uns von unserer Vermieterin aufs Zimmer gebracht wurde. Zwei Brötchen für jeden, ein paar Scheiben Brot, jede Menge Wurst, Käse, Marmelade, gekochte Eier und eine große Kanne Kakao sorgten für einen guten Start in den Tag.
Leider war das Wetter am zweiten Tag nicht ganz so gut. Die Wolken hingen tief und präsentierten sich grau in grau. Aber es blieb den ganzen Tag trocken und das reichte uns eigentlich schon.
Wir entschlossen uns erstmal die nähere Umgebung zu untersuchen und unser Busticket zu nutzen. Wir pendelten also zum Wernigeroder Wildtierpark. Der war relativ unspektakulär und recht klein. Aber trotzdem ganz nett. Zu sehen gab es jede Menge Vögel, von denen der riesige Uhu am beeindruckensten war. Die kleinen Frettchen waren niedlich, obwohl sie sich gezankt haben, wie ein altes Ehepaar. Das dominantere Tier hat das andere immer ins Ohr gebissen und dann zurück in den Bau gezogen. Aber der kleine Kerl hat nicht aufgegeben. Ansonsten gab's noch Schafe, Ziegen, Ponies und Rehe. Auch eine Wildkatze sollte eigentlich da sein, aber die hatte sich wohl verkrochen.
Vom Wildpark aus sind wir dann zu Fuss zum Schloss gestiefelt. Der Weg wand sich am Hang entlang um den Berg herum und führte sanft aufwärts. Er war ziemlich verschneit, aber der Schnee war recht festgetreten, so dass das Laufen gut von der Hand, äh vom Fuss ging.
Das Schloss trohnt hoch über Wernigerode und bietet erstmal einen schönen Ausblick über die ganze Stadt. Zwischen den Schlossmauern und dem eigentlichen Schloss windet sich eine Straße bergauf. Das Tor zur Burg stand weit offen. Zuerst trafen wir auf einen Souvenierladen, der zu meinem Bedauern viele, sehr schöne Drachen in den verschiedensten Formen und Größen im Angebot hatte. *seufz* Der Leser ahnt es schon, hier habe ich Geld gelassen und mir einen rotgoldenen Drachendolch gekauft.
Als nächstes folgten ein paar kleinere, gemütliche Häuschen, die man wohl auch mieten konnte. All diese Gebäude lagen auf der Aussenseite des Geländes, oberhalb der Schlossmauer. Als letztes Gebäude folgte ein Gasthaus, das wir uns schon einmal für später merkten.
Ins Schloss selbst gelangte man nur, wenn man sich im Besitz einer Eintrittskarte befand. Die war mit 4,50 Euro nicht ganz billig, aber aufgrund der Größe des Schlosses und der Zahl der zu bestaunenden Räume war der Preis eigentlich in Ordnung. Auf das etwas klobige Hörgerät mit der elektronischen Schlossführung haben wir allerdings verzichtet.
Der Rundgang durchs Schloss war groß ausgezeichnet. Es gab eine Runde durch die unteren Etagen und eine durch die oberen Räume. Die Schlosskapelle war sehr groß und zweistöckig. Aber am beeindruckensten war der riesige Speisesaal. Man, da könnte man Parties feiern. Auch sonst war einiges zwar etwas kitschig, anderes aber auch recht schön. In den oberen Räumen gab's eine Ausstellung von einem Karrikaturisten. Zum Teil ganz nett, aber es war mir doch zu mühselig mir alle Bilder anzusehen und die Texte zu lesen. Neben den ganz alten Sachen gab's auch einige Ausstellungsstücke aus der Kaiserzeit, war wohl ein beliebter Wohnort. Für den reinen Mittelalterfan gab's also nicht ganz so viel zu holen, aber sehenswert ist das Schloss schon, kann ich empfehlen.
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Nach der anstrengenden Besichtigungstour gingen wir erstmal zurück zum Gasthaus um uns zu stärken. Für ein Schlossrestaurant war es ausgesprochen preiswert und auch hier war das Essen sehr lecker.
Vom Schloss zum Ort führte ein ziemlich direkter Weg hinunter, der uns erstaunlich kurz vorkam. Irgendwie wirkte der Berg von unten deutlich höher. Im Ort selbst fanden wir die Reste einer Stadtmauer, mit einem halben Wachturm. Auf dem Weg in den Ortskern trafen wir dann auf die erste kleine Eistreppe des Urlaubs, die man mit einer Hand am Geländer elegant herunter rutschen konnte. Wir ahnten noch nicht, dass dies erst der Anfang war. In den kommenden Tagen sollten uns größere Herausforderungen erwarten.
Im Ort haben wir dann nochmal die Souvenierläden unsicher gemacht und ein paar Lebensmittel fürs Abendessen eingekauft. Außerdem sind wir noch bei dem wirklich sehenswerten Rathaus und einem komplett erhalten Stadttor vorbeigegangen.
Damit war der zweite Tag auch schon rum und wir haben trotz des mittelprächtigen Wetters eine Menge gesehen.
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