RoadWorks

Schottland 2008

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Tag 10

An diesem Morgen konnten wir uns wieder ein bisschen mehr Zeit lassen, diesmal hatten wir nichts reserviert. ;) Das Frühstück war wieder sehr lecker und danach machten wir uns ganz entspannt auf den Weg. Wir wollten uns mal den Norden der Insel vornehmen, eventuell sogar ein wenig wandern. Das Wetter sah zwar lange nicht so gut aus, wie am Tag zuvor, aber wenigstens war es trocken und das sollte uns erst einmal reichen.

Ein wenig nördlich von Portree befindet sich der Old Man of Storr, eine einsame Felsnadel, die sehr dekorativ auf einem Berghang herumsteht. Der Aufstieg dorthin sollte nicht sehr weit oder schwierig sein, also wählten wir den Old Man als erstes Ziel.

Old Man

Der kleine Parkplatz am Fuß des Wanderwegs war schon ganz gut gefüllt, aber wir fanden noch ein Plätzchen für unser Auto. Der Weg schlängelte sich zunächst durch einen dunklen Wald den Berg hinauf. Die Steigung war zum Teil recht ordentlich, aber eigentlich sehr angenehm zu laufen. Der Weg war recht breit, bestand aus festgestampfter Erde, hin und wieder unterbrochen von einer Holzbohle oder Steinplatte. Naja, ein typischer Bergwanderweg eben.

Zwischendurch überholten wir die eine oder andere Familie oder wurden selbst von eifrigen Wanderern überholt. Wir hatten es ja nicht sooo eilig. :P Auf halbem Wege zum Old Man endete der Wald. Vor uns ersteckte sich der weite, grüne Berghang. Überall darauf verstreut lagen kleinere und größere Felsbrocken. Der Weg verlief von hier aus sehr geradlinig und steil den Berg hinauf. Weiter oben war eine schroffe Felswand zu sehen. Nur den Old Man suchten wir vergeblich. Der müßte doch zu sehen sein? Hm, vermutlich hinter dem nächsten Hügel... Denkste! Das Biest ist nur verdammt gut getarnt! :D Man läuft die ganze Zeit fast direkt auf ihn zu, man kann ihn nur kaum von der dahinter liegenden Felswand unterscheiden. ;) Das haben wir aber erst gemerkt, als wir ihn schon fast erreicht hatten.

Old Man

Kurz vor der Felsnadel teilte sich der Weg. Wir gingen in der bereits eingeschlagenen Richtung weiter und kamen damit in eine kleine Senke zwischen dem Old Man und einer weiteren Felsnadel. Dort war ein großes Warnschild aufgestellt. Steinschlaggefahr! Ein Weitergehen könnte gefährlich werden. Wir haben uns trotzdem noch ein Stück weiter getraut, aber gleichzeitig die Felswand über uns misstrauisch im Auge behalten.

Old Man

Die Aussicht von dort hat sich aber durchaus gelohnt. Der Blick hinunter zum Meer und zur Insel Raasay war sehr schön, wenn auch durch das graue Wetter ein wenig getrübt. Der Old Man hinter uns machte aus dieser Perspektive eine wirklich beeindruckende Figut und auch die Felsnadel neben uns sah interessant aus.

Old Man

Da es aber auch ziemlich windig war und da dieser Wind nicht gerade warm war, machten wir uns bald wieder an den Abstieg. Spätestens als wir wieder die Baumgrenze erreicht hatten, fühlten wir uns wieder angenehm warm. Mittlerweile kamen uns sehr, sehr viele Wandergruppen und Grüppchen entgegen. Der Old Man ist eben ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Einer deutschen Gruppe haben wir versucht zu erklären, dass die Felsnadel bereits gut zu sehen ist, aber sie haben uns nicht glauben wollen. :D Naja, sie werden es später selbst gesehen haben. :P

Old Man

Der kleine Parkplatz unten war mittlerweile übergelaufen, viele Autos parkten einfach am Straßenrand. Letztendlich waren wir froh, dass wir doch recht früh hier waren und so auch noch halbwegs in Ruhe und Einsamkeit nach oben hatten wandern können. Etwas später wäre es zu einer ziemlichen Massenwanderung geworden.

Wir fuhren weiter Richtung Norden und kamen bald zum Kilt Rock View Point. Den kannten wir zwar schon aus dem letzten Jahr, aber diesmal war das Wetter besser. Naja, ein bisschen besser. Wir haben also dort angehalten und ein paar Fotos von den beeindruckenden Klippen gemacht.

Kilt Rock

Hinter Staffin bewegten wir uns wieder ein wenig landeinwärts. Natürlich wieder über eine schmale Single Track Road. Die grünen Wiesen und Hügel um uns herum machten bereits einen recht netten Eindruck. Nach wenigen Kilometern wand sich die Straße über ein paar enge Serpentinen einen Hügel hinauf. Und natürlich hatten wir ausgerechnet an dieser Stelle ein paar Wohnmobile vor uns, die sich aufwärts quälten. Oben angekommen fanden wir einen kleinen, langgezogenen Parkplatz vor. Dieser war auch schon ziemlich gut gefüllt, aber wir konnten unser Auto noch dazu quetschen.

Als wir ausgestiegen waren bot sich uns ein spektakuläres Panorama. Quiraing! Aus dieser Perspektive wirken die grünen Hügel völlig fremdartig, wie aus einer anderen Welt. Kein Wunder, dass hier schon so mancher Fantasy Film gedreht wurde. ;) Aber es ist schon erstaunlich, es kommt sehr darauf an, aus welchem Winkel man die Hügel betrachtet, auf dem Hinweg waren sie ja noch relativ unscheinbar.

Quiraing

Vom richtigen Aussichtspunkt aber ist die Landschaft, ich schreibe es noch einmal, spek-ta-ku-lär!

Quiraing

Allerdings war die Landschaft an diesem Tag auch extrem windig. :D Vom Meer her blies ein sehr kräftiger uns eiskalter Wind über das Land hinweg und den Hügel hinauf. Ursprünglich hatten wir ja darüber nachgedahct hier ein wenig wandern zu gehen, aber die dunkelgrauen Wolken, die immer zahlreicher wurden und scheinbar auch immer tiefer sanken und dazu nach die sehr kühle, bewegte Luft haben uns dann doch dazu bewogen mit dem Auto weiter zu fahren.

Quiraing

Eigentlich wollten wir dann in Staffin eine kleine Mahlzeit einnehmen, aber das Restaurant unserer Wahl hatte leider geschlossen. Ein paar Kilometer nördlich, am Abzweig zum Quiraing, haben wir eine Art Imbissbude gefunden. Also, es war schon ein kleines Häuschen, aber drinnen gab es keine Sitzplätze. Davor waren jedoch einige Picknicktische aufgestellt. Wir haben uns mal wieder ein paar Sandwiches gegönnt, preiswert, lecker und sättigend. Sogar ein wenig Sonne hatten wir in unserer Pause. Diese kleine Imbissbude hatte an diesem Tag wirklich gut zu tun.

Nach dem Mittagssnack setzen wir unsere Reise Richtung Norden fort. Im Laufe des Nachmittags umrundeten wir die komplette Trotternish Halbinsel. Dabei trafen wir hin und wieder auf einzelne Häuser, größere Dörfer gab es eigentlich nicht. Dafür mal wieder um so mehr Schafe. :) Vor allem die kleinen Lämmchen die am Straßenrand für uns posierten hatten es uns sehr angetan. ;) Und natürlich war die Steilküste war an einen Stellen wieder sehr beeindruckend.

Schafe

Im Westen der Insel fanden wir das "Heritage Center of Island Life" das leider an diesem Tag ebenfalls geschlossen hatte. Zumindest das äußere der kleinen Hütten konnten wir auch vom Parkplatz aus bewundern. Sah recht nett aus und wäre bestimmt interessant gewesen auch mal in die Hütten hinein gehen zu können, naja, vielleicht beim nächsten Mal.

Dorf

Der nächste größere Ort war Uig, eine kleine Hafenstadt an der Westküste Von dort könnte man mit der Fähre zu den äußeren Hebriden überwechseln. Der Rückweg von Uig nach Portree war wieder wesentlich besser ausgebaut, keine Single Track Road mehr, sondern eine richtige, zweispurige Straße. Ganz nebenbei lernten wir diesmal auch Portree von einer anderen Seite her kennen. Bisher kannten wir ja nur die Innenstadt und das Hafenviertel, aber Portree ist doch deutlich größer.

Da unsere Vorräte in den letzten Tagen recht ordentlich geschrumpft waren, legten wir in der Stadt noch einen kleinen Shopstopp ein, bevor wir uns zurück in unsere Unterkungt begaben.


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