Jägermeister Band Support FestivalDie Happy, Fury in the Slaughterhouse, Such a Surge, Ken, Fidget, Ampersand, Pinkostar10.08.2002 (Fühlinger See, Köln)Gestern Morgen um halb 11 bin ich losgefahren Richtung Köln zum Jägermeister Band Support Festival. In Oberhausen noch schnell meine Begleitung eingesammelt und weiter ging's zum Fühlinger See. Fast die ganze Fahrt über hat's geregnet, eigentlich ein schlechtes Omen für ein Open Air, aber wir sollten doch noch Glück mit dem Wetter haben. Der Fühlinger See war leicht zu finden und ein ziemlich leerer Parkplatz war auch noch da. 2,50 € Parkgebühr wollten die haben, war aber eigentlich noch ganz ok, da hab ich bei anderen Konzerten schon wesentlich mehr bezahlt, ich sag nur Düsseldorfer Messe. Dummerweise war das aber auch der Parkplatz der am weitesten vom eigentlichen Festivalgelände weg war, also war erstmal ein ausgedehnter Waldspaziergang angesagt. Machte aber nix, wir waren eh mehr als frühzeitig da. Am Eingang wurden unsere Ausweise kontrolliert, keine Ahnung warum, denn auf dem Gelände lief von 2 jährigen bis 80 jährigen so ziemlich alles rum. Allerdings waren zu Anfang vielleicht grad mal 10 Leute da, von den ganzen Mitarbeitern des Festivals mal abgesehen. Die Location war wirklich sehr schön. Eine große Wiese, direkt am See, mit einer relativ kleinen und gemütlichen Bühne. Links und rechts Videoleinwände, jede für sich fast genauso groß wie die Bühne selbst. Einen Wellenbrecher gab's, der war aber nur nach hinten gerichtet und zu den Seiten völlig offen. Sehr praktisch. So sind die Leute in den Umbaupausen immer weggegangen und erst zurückgekommen wenn die nächste Band anfingen und es war selbst später am Abend kein Problem in die erste oder zweite Reihe zu kommen. Jetzt hieß es erstmal warten. Über die Lautsprecher kam schon mal gute Musik (Donots, Uncle Ho, ...), immer wieder unterbrochen durch völlig langweilig Interviews aus der VIP Lounge, direkt über der Bühne. Um 14 Uhr betraten Fury in the Slaughterhouse zum ersten Mal die Bühne. Zu Eröffnung gab's den 'Brainsong' gefolgt von 'Rain Will Fall'. Spontan zogen wieder ein paar dunkle Wolken über dem Gelände auf. Seufz! Warum müssen die Bands bei Open Airs immer solche Lieder spielen? Danach gab's noch vieles, was ich ursprünglich von der 'Pure Live' kannte. Nach 'ner knappen halben Stunde war aber schon wieder Schluss, schließlich waren die Jungs abends noch mal dran. Die zweite Band war Pinkostar, die hatten wohl einen Wettbewerb gewonnen, oder so. Wir haben jedenfalls erstmal die Fressbuden aufgesucht um den kleinen Hunger zu bekämpfen. Von Bratwurst über Döner und Pizza bis zu chinesischen Nudelgerichten gab's wirklich alles. Die Preise waren noch relativ ok und dafür das es keinen Eintritt gab noch ganz gut zu verschmerzen. Ich hab mir einen Riesenhotdog geholt für 4,- €, war ein recht großes Baguette mit großer Brühwurst, Senf, Ketchup, Majo, vielen gerösteten Zwiebeln und Gurkenscheiben. Sehr sättigend. Getränke gab's für 2,50 € für einen 0,3er Becher mit sehr praktischem Henkel (damit konnte man den Becher zum Beispiel an die Absperrung klemmen). Beim Essen hat's ganz leicht geregnet (wie war das mit 'Rain Will Fall'?), reichte aber nicht wirklich zum Nasswerden, war mehr erfrischend. Den Rest des Tages hatten wir sogar blauen Himmel und Sonnenschein!!! Außerdem haben die Jägermeister kostenlose Regenhüte verteilt, so dass das ganze Publikum in kürzester Zeit orange war. Zurück zu Pinkostar, das Ende von deren Auftritt haben wir noch aus der ersten Reihe verfolgt. Waren ziemlich gut, erinnerten mich stellenweise an Uncle Ho. Dritte Band war Ampersand. Die Jungs hatten ein wenig mit der Technik zu kämpfen und waren auch etwas genervt. Außerdem hatten sie das Problem nur zu dritt zu sein und weil der Sänger gleichzeitig Gitarrist war (und auch noch hinten links in der Ecke stand), war nicht wirklich viel los auf der Bühne. Die Musik war aber ok. Ich fand die Lieder nur manchmal etwas zu lang und damit auch etwas weilig, aber meine Begleitung war begeistert und meinte das könnten die Korn Nachfolger werden. Als nächstes kamen Fidget, die zu fünft die Bühne gerockt haben. Haben mich vom Stil her teilweise an Rage against the Machine (Guerrilla Radio) und Red Hot Chilli Peppers (Give It Away) erinnert. Sie hatten wohl schon einige Fans, jedenfalls war's plötzlich ziemlich voll vorne. Außerdem waren sie die ersten, die die Leute zum Stagediven gebracht haben. Praktischerweise hatte die Bühne in der Mitte einen Ausläufer, wir standen rechts davon und die Diver sind von der Mitte nach hinten gesprungen, also haben wir nix abgekriegt. Zeitweise waren mehr Diver da als Leute die sie fangen wollten, war etwas Problematisch. Einer hat sogar einen Salto auf dem Publikum geschafft. Irgendwie haben die Leute mehr die Diver als die Band verfolgt. Aber die auf der Bühne hatten auch ihren Spaß. Vor allem die Sängerin war knuffig. Eine sehr, sehr kleine zierliche Asiatin mit grünen Haaren, die ziemlich wild herumgehüpft ist. Nur ein paar von ihren Posen wirkten etwas zu einstudiert. Danach kam Ken, eine Band die irgendwie ziemlich langweilig war und die auch keiner so recht sehen wollte. Keine Ahnung warum, aber bei denen kam gar keine Stimmung auf. Such A Surge hatten wieder eine breite Fanbasis. War eigentlich ziemlich gut, obwohl die für meinen Geschmack zu hiphopig sind. Nervig war der Pogopulk hinter mir, vor allem weil mir einer von denen permanent am Arsch klebte (wörtlich). Also hab ich mich erstmal zurückgezogen auf die Liegewiese, meine Beine ein wenig ausgeruht und die Musik von da verfolgt. Dann war's wieder Zeit für Fury!!! Sehr, sehr geiles Konzert. Eröffnet haben sie mit 'Every Generation Got It's Own Disease' und haben sich eigentlich durch alle wichtigen Hits durchgearbeitet. Eigentlich hatten wir ja gedacht, dass wir die Band aus der ersten Reihe besonders gut sehen können. Nix da, die Jungs sind einfach mit ihren Instrumenten über die Absperrung geklettert und haben mitten im Publikum weitergespielt: 'Trapped Today, Trapped Tomorrow' und 'Won't Forget These Days'. Während das Publikum munter weiter gesungen hat, sind sie wieder zurückgeklettert. War auf jeden Fall eine sehr geile Show. Um 22 Uhr kamen zum Abschluss Die Happy auf die Bühne. Ich hab sie ja schon vorher 4 Mal live gesehen, aber ich glaub das war das beste Konzert. Suuuuper Stimmung im Publikum, ich glaub die hatten noch mehr Fans als Fury. Extrem laut gesungene Mitsingteile und kleine La Ola Spielchen (macht mal 'ne Welle von rechts nach links. Und zurück. und in Zeitlupe. Und schneller werden.) Leider mussten sie schon um 23 Uhr Schluss machen, hätte gern noch mehr von ihnen gesehen. Na ja, das Publikum hat dann eben noch eine Weile alleine 'Goodbye' gesungen und der Platz hat sich ganz langsam geleert. Selbst meine Begleitung ("Ich kann den Namen Die Happy nicht mehr hören, die spielen ja überall!") meinte nach dem Konzert "Warum haben die nur so kurz gespielt, ich will mehr, mehr, mehr!!!" Ach ja, im VIP Raum hat später noch DJ Michaela aufgelegt, die zwischendurch auch mal kurz unten auf die Bühne kam. Manchen ist sie wohl eher als Gina bekannt, was so wohl Bands als auch Publikum zu einigen Lästereien veranlasst hat... Tja, alles in allem ein sehr geiler Tag und nach fast 10 Stunden in der ersten Reihe bin ich nachts um 1 erstmal todmüde ins Bett gefallen.
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